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Wie das Wetter die Honigernte beeinflusst

Wie das Wetter die Honigernte beeinflusst

Die Honigernte 2021 war für deutsche Imker eher enttäuschend. Regional gab es zwar große Unterschiede, doch insgesamt war laut dem Deutschen Imkerbund bereits die Ernte im Frühjahr so gering wie seit fünf Jahren nicht mehr. Auch die Sommerernte blieb hinter den Erwartungen zurück. Grund dafür ist das Wetter, das sich direkt auf die Honigernte auswirkt. Warum das so ist, erklärt der Artikel.

Der Deutsche Wetterdienst betitelt 2021 als „durchschnittliches Wetterjahr“, herausgestochen sei aber der extreme Dauer- und Starkregen im Juli. Im Februar gab es in der Mitte Deutschlands heftige Schneefälle und Extremfrost worauf im März bereits erste Anzeichen eines Frühsommers folgten. Doch die Vorfreude auf den Sommer war nur von kurzer Dauer, denn der April war der kälteste seit 40 Jahren. Der Juni wiederum brach Rekorde und ging als drittwärmster Juni in die Geschichte ein. Ein Wetterjahr voller Höhen und Tiefen also. Das haben auch die Bienen zu spüren bekommen, die durch die wechselnden Wetterverhältnisse in ihrer Jahresroutine gestört wurden.

Bei Regen bleiben auch die Bienen zu Hause

Wenn es zu regnen anfängt, suchen Bienen Schutz in ihrem Stock oder – wenn dieser zu weit entfernt ist – verstecken sich unter Blättern und in Blüten. Denn Regen kann für die kleinen Flügeltiere sehr gefährlich sein, wenn er sie mit voller Wucht im Flug trifft. Wenn es also viel regnet, fliegen Bienen nur selten zum Sammeln von Pollen und Nektar heraus. Dadurch können sie folglich auch nur wenig Honig produzieren, den sie selbst als Nahrung benötigen. Das erschwert für Imker die Honigernte, wie es auch im Jahr 2020 der Fall war.

Bei kühlen Temperaturen ist es im Stock gemütlich

Nicht nur wir Menschen, sondern auch die Bienen gehen bei niedrigen Temperaturen nur ungern vor die Tür. Bei feuchtkaltem Wetter werden Bienen träge und verrichten ihre Arbeit nur noch langsam. Wird es noch kälter, verlassen sie ihren Bienenstock gar nicht mehr, sondern rücken eng zusammen und bilden die sogenannte Wintertraube. Um überleben zu können, erzeugen sie durch Zittern Wärme. Kommt es also in den Frühjahrsmonaten nochmal zu einem Wintereinbruch, produzieren die Bienen in dieser Zeit keinen neuen Honig und zehren von dem, den sie bereits produziert haben. Mehr Informationen gibt es in unserem Artikel Was machen Bienen im Winter?

Mit Tricks wird gegen Hitze angekämpft

Hohe Temperaturen stellen für Bienen kein Problem dar. Sie haben verschiedene Tricks, um im Bienenstock eine konstante Temperatur von etwa 35°C zu gewährleisten, auch wenn es draußen wärmer ist. Welche das sind, erklärt der Artikel Die raffinierte Klimatechnik der Honigbienen. Durch das Aufrechterhalten einer konstanten Temperatur wird auch das Überleben der Spermien gesichert, die die Königin in ihrem Körper speichert. Mehr dazu im Artikel Wie hitzeempfindlich sind die Spermien von Honigbienen?

Literatur:

Deutscher Imkerbund e.V.: Kühler Wetterverlauf sorgte für schlechteste Honigernte seit Jahren. Pressemitteilung vom 12. Oktober 2021.
Deutscher Wetterdienst: Deutschlandwetter im Jahr 2021. Pressemitteilung vom 30. Dezember 2021.

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