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Die Honigbiene

Die Honigbiene gibt es bereits seit 40 Millionen Jahren auf der Erde. Sie ist nicht nur überlebenswichtig für Mensch und Natur, sondern auch ein sehr facettenreiches und faszinierendes Nutztier. Grund genug, einen näheren Blick auf das Leben der Honigbienen zu werfen.

Inhaltsverzeichnis:

Wie erkenne ich eine Honigbiene?

Weltweit gibt es neun Arten von Honigbienen. In unseren Breiten ist die Honigbienenart Apis mellifera (die westliche Honigbiene) heimisch. Honigbienen unterscheiden sich wesentlich von Wildbienen, vor allem darin, dass Honigbienen in einem Volk in einem Bienenstock leben, während Wildbienen vorwiegend als Einzelgänger in der Natur nisten.
Die westliche Honigbiene ist braun-schwarz und nicht, wie oft in Kinderfilmen zu sehen, schwarz-gelb.
Ihr Brustteil ist behaart und der Hinterleib weist helle und dunkle Streifen auf. Dies macht sie klar unterscheidbar zur Wespe, deren Hinterleib eine schwarz-gelbe Färbung hat und sich durch die typische „Wespentaille“ auszeichnet. Die Honigbiene hingegen ist deutlich massiger.

Honigbienen haben einen faszinierenden Körper, der so einiges kann: Mit ihren Hinterbeinen sammeln sie Pollen und mit ihren Flügeln können sie nicht nur durchschnittlich 24 km/h schnell fliegen, sondern sogar Wärme erzeugen oder den Bienenstock kühlen. Ihre Facettenaugen ermöglichen es ihnen, ultraviolettes Licht zu sehen. Dafür sind sie rotblind und nehmen die Farbe Rot als Schwarz wahr.

Wie leben Honigbienen?

Honigbienen sind staatenbildend, leben also nicht alleine, sondern in einem Bienenstaat. Ein Volk umfasst zur Hochsaison im Frühsommer bis zu 50.000 Bienen und besteht aus einer Königin, Arbeiterinnen und Drohnen. Während die Arbeiterinnen fleißig putzen, Wache halten und sammeln, besteht die einzige Lebensaufgabe der Drohnen darin, eine Königin zu befruchten. Zusammen bilden sie den Superorganismus „Bien“, dessen einziges Ziel es ist, das Überleben des Volkes und seiner Nachkommen zu sichern.

Arbeitsbienen, mit Ausnahme der Winterbienen, leben durchschnittlich ca. 35 Tage. Das Bienenjahr besteht aus vier verschiedenen Phasen, die eng mit unseren vier Jahreszeiten verbunden sind.

Der Lebenszyklus der Honigbienen ist besonders für den Imker wichtig, da er sich dem Leben der Bienen anpassen muss. Im Sommer zum Beispiel schwärmen Bienen aus, im Winter hingegen bleiben sie im Stock.

Stechen Bienen?

Die weiblichen Honigbienen (Arbeiterinnen und Königinnen) besitzen einen Giftstachel, aber nur bei den Arbeiterinnen ist dieser voll ausgebildet. Männliche Bienen, die Drohnen, besitzen keinen Stachel. Generell stechen Honigbienen nur, wenn sie sich oder ihren Bienenstock bedroht fühlen, denn ein Stich besiegelt ihr Schicksal. Im Unterschied zu Wespen, die mehrmals zustechen können und ihren Stachel bei der Insektenjagd nutzen, können Honigbienen ihren Stechapparat nur einmal benutzen und sterben anschließend. Der Widerhaken am Bienenstachel bewirkt, dass dieser in der menschlichen Haut stecken bleibt und die Bienen beim Versuch, diesen zu entfernen, einen Teil ihres Hinterleibs abreißen.

Wie entsteht Honig?

Honigbienen sind für uns in vielerlei Hinsicht unabdingbar, unter anderem weil sie leckeren Honig erzeugen. Dazu sammeln die Arbeiterinnen den Nektar von Blütenpflanzen oder den Honigtau von Nadelbäumen und speichern diesen in ihrer Honigblase. Zurück im Bienenstock lagern sie die Ernte in Waben ein, die im Anschluss von den Stockbienen weiterverarbeitet wird.
Die Bienen sind dabei so fleißig, dass ein Imker bis zu vier Mal im Jahr Honig ernten kann.

Wie unterscheiden sich Honigsorten voneinander?

Allgemein wird zwischen Blütenhonig und Honigtauhonig unterschieden. Blütenhonig wird aus dem Blütennektar von Pflanzen gewonnen. Honigtauhonig wird aus Honigtau gewonnen, den Blatt- und Schildläuse ausscheiden. Die Bienen sammeln diesen von den Blättern und Zweigen der Bäume auf.

In Deutschland dürfen dem Honig keine honigfremden Stoffe zugesetzt und keine honigeigenen Stoffe entzogen werden. Dies wird von dem Deutschen Imkerbund e.V. streng kontrolliert. Nur besonders schonend behandelter Honig trägt das Gütezeichen „Echter Deutscher Honig“.

Unter den verschiedenen Honigsorten gibt es eine große Vielfalt wie Akazienhonig, Rapshonig und Tannenhonig – die man am besten einfach alle einmal durchkostet, um herauszufinden, welche den individuellen Geschmack treffen.

Wie lange ist Honig haltbar?

Honig ist sehr lange haltbar – jedoch nicht unendlich. Bei falscher Lagerung kann Honig verderben. Daher gilt: Immer kühl und ungeöffnet lagern, dann ist er mehrere Jahre haltbar. Wurde er einmal geöffnet, sollte er innerhalb eines Jahres verzehrt werden.

Wie werde ich Imker?

Wer mit der Hobby-Imkerei beginnen will, kann sich über Möglichkeiten einer Imkerausbildung in seiner Nähe informieren. In Großstädten gibt es aktuell einen regelrechten Trend zur Bienenhaltung. Die bienenbegeisterte Bloggerin Clara von tastesheriff hat bereits eine Imkerausbildung gemacht und in ihrer 6-teiligen Kolumne über ihre Erfahrungen und Eindrücke während ihrer Imkerausbildung an der Imkerschule Schleswig-Holstein berichtet.

Die europäische Honigbiene kann heute als Population in Mitteleuropa nicht mehr ohne Imker überleben. Die Gesundheit und Anzahl der Bienenvölker ist abhängig von der wertvollen Arbeit der Imker.

Warum sterben Bienen?

Für das Bienensterben sind mehrere Faktoren ursächlich, die oft gemeinsam die Ursachen eines Bienensterbens darstellen.

Zum einen finden Honigbienen nicht mehr genug vielseitige Nahrung. In der Landwirtschaft werden immer häufiger Monokulturen angebaut, die nur kurze Zeit blühen. Auch eingesetzte Pestizide bedrohen das Leben der Biene.

Es sind aber auch natürliche Feinde der Bienen, die ihnen das Leben schwer machen. Neben Parasiten wie dem Kleinen Beutenkäfer oder dem Bienenwolf und der Bienenlaus ist der größte tierische Feind der Biene die Varroamilbe. Diese aus Asien eingeschleppten Milben befallen die Brut und die Brutzellen und schleppen Viren und Bakterien ein. Wird der Parasit nicht richtig bekämpft, kann dies das Ende für ein ganzes Bienenvolk bedeuten.

Zuletzt ist es auch der Klimawandel, der unseren Bienen zu schaffen macht, weil er ihren natürlichen Lebenszyklus ins Wanken bringt.

Welche Folgen hätte ein Bienensterben?

Gäbe es keine Bienen mehr, hätte dies große Auswirkungen auf unsere Ernährung, da die Ernten stark zurückgingen. Alle Nutzpflanzen, die unsere Nahrung sichern, aber vor allem Obst und Gemüse, wären rar. Nicht zuletzt hätte auch die Wirtschaft mit der mangelnden Qualität und dem Rückgang unserer Nutzpflanzen stark zu kämpfen.

Wie kann man der Honigbiene helfen?

Jeder Einzelne von uns kann Bienenhelfer werden und unsere Honigbienen ganz einfach unterstützen.

Maßnahmen zum Schutz der Bienen sind meist nicht aufwendig und bewirken viel:

  • In unseren Gärten und auf unseren Balkonen können wir zum Beispiel bienenfreundliche Blumen pflanzen, die unseren Bienen Nahrung bieten.
  • Wer keinen Garten besitzt, kann in ganz Deutschland beim Urban Gardening aktiv werden.
  • Auch hilft es, den örtlichen Imkerverein zu unterstützen, z. B. indem man Honig von örtlichen Imkern bezieht.

Welcher Bienenhelfertyp man ist, lässt sich ganz einfach mit dem Gelben Daumen Test herausfinden.

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