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Bienen in Schulen

Warum Bienen ins Klassenzimmer gehören

Bienen in Schulen: Wie passt das zusammen? – Sehr gut, wenn es nach Anna Christina Kleinlosen geht. Die Lehrerin leitet gemeinsam mit einer Kollegin eine Bienen AG an der Bischöflichen St. Angela-Schule in Düren. Im Interview mit bee careful erzählt sie, welche Erfahrungen Kinder machen können, wenn Bienen in Schulen thematisiert werden.

Liebe Frau Kleinlosen, wie ist die Bienen AG an Ihrer Schule entstanden und seit wann gibt es sie?
Die Bienen AG bieten wir seit nunmehr sechs Jahren an unserer Schule an. Meine Kollegin, Birgit Severin, und ich haben vor mehreren Jahren eine Imkerausbildung gemacht. Wir fanden beide, dass sich der grüne Standort der Schule sehr gut zur Bienenhaltung eignet. Nach und nach kam dann die Idee, dass wir dazu ein Schulprojekt ins Leben rufen könnten, um den Schülerinnen und Schülern Bienen und ihren Lebensraum näherzubringen.

Haben Sie eine bestimmte Ausbildung dafür gemacht?
Neben der Imkerausbildung habe ich dieses Jahr bei Mellifera e. V., einer Initiative für Biene, Mensch, Natur, zur Vertiefung eine Weiterbildung in Bienenpädagogik gemacht. Diese hat mir Kenntnisse über Anleitungen zu Übungen, Spielideen und Methoden des forschenden und spielerischen Lernens vermittelt.

Was ist das Ziel der Bienen AG?
Mit der Bienen AG möchten wir bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für Bienen schaffen, die so wichtig für Mensch und Natur sind. Wir möchten die ökologische Bedeutung der Bienen aufzeigen, für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren sowie einen Einblick in die Imkerei geben. Es soll den Teilnehmenden zeigen, wie viel Verantwortung man als Imker oder Imkerin für die kleinen Lebewesen hat und wie man Bienen durch sein Verhalten und durch seine Arbeitsweise fördern kann.

Wer kann bei der Bienen AG mitmachen?
Die Bienen AG läuft immer ein Schuljahr und trifft sich einmal die Woche. Es können alle Altersgruppen von der fünften Klasse bis zur Oberstufe mitmachen. Wir erleben, dass vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schüler aus der 7. und 8. Klasse ein großes Interesse zeigen.

Welche Bienen-Themen behandeln Sie im Laufe des Schuljahres?
Der Unterricht besteht aus theoretischen Grundlagen sowie deren praktischen Umsetzung, der Arbeit an den Bienenstöcken. Die Teilnehmenden können in der AG ganz unterschiedliche Aufgaben übernehmen. So arbeiten manche zum Beispiel als richtige Imker mit – das geht vom Füttern der Bienen über das Spannen der Bienenrähmchen bis hin zu Wabenkontrollen. Das Highlight für alle ist die Honigernte, wenn der Honig fließt und alle mal probieren dürfen. Aber es gehört noch mehr dazu: Die Schülerinnen und Schüler dürfen an der schuleigenen Honigschleuder arbeiten und die Etikettierung der Honiggläser übernehmen. Neben der Öffentlichkeitsarbeit, was die Bienen AG so macht, gehört auch der Verkauf des Honigs beim jährlichen Schulbasar dazu.


Gibt es bestimmte Regeln, die die Schülerinnen und Schüler beachten müssen?
Wenn wir zu den Bienen gehen, gibt es besondere Regeln, an die sich alle halten müssen. Wir arbeiten nur mit Schutzkleidung und die Schülerinnen und Schüler dürfen immer nur in Begleitung einer ausgebildeten Lehrkraft zu den Bienen. Unsere Regel Nummer 1 ist: Ruhig bleiben und immer erst mal durchatmen, bevor etwas an den Bienen gemacht wird.

Wie ist die Entwicklung der Kinder in Bezug auf die Bienen innerhalb des Projektes?
Am Anfang sind die Kinder neugierig und respektvoll, die einen oder anderen vielleicht auch etwas ängstlich. Viele haben zunächst das Vorurteil, dass die Biene auch mal sticht. Wenn das Schuljahr vorbei ist, schauen die Schülerinnen und Schüler positiv auf das Projekt zurück – sie haben ihre Ängste abgebaut und eine Wertschätzung für die Tiere entwickelt.

Haben Sie einen Tipp für die Umsetzung eines Schulprojektes mit Bienen?
Wichtig ist, dass es bei den Lehrkräften Vorkenntnisse zum Thema Bienen und Imkerei gibt. Sicherlich ist es auch hilfreich, sich einen erfahrenen Imker als Partner ins Boot zu holen. Generell muss im Vorhinein zudem geklärt werden, wie das Projekt finanziert wird und ob es dafür Räumlichkeiten bzw. geeignete Orte für die Bienenvölker gibt. Auch innerhalb des Kollegiums ist Aufklärungsarbeit gefragt – denn wie auch bei den Schülern kann es hier Ängste und Vorbehalte geben.

Vielen Dank für das Interview.

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