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Imker im Winter

Was machen Imker im Winter?

Die Tätigkeiten eines Imkers sind genau auf das Bienenjahr und somit auf die Jahreszeiten ausgerichtet. Im Winter ziehen sich die Bienen in ihren Stock zurück. Doch was macht der Imker dann eigentlich?

Der Beruf des Imkers ist vielseitig und umfangreich. Gerade im Frühling und im Sommer gibt es viel zu tun. In den kalten Monaten lassen sich die Bienen dann seltener blicken.
Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie dann nicht arbeiten. Auch im Winter haben die Bienen ihre Aufgaben. Und so wie die Bienen das ganze Jahr über fleißig sind, hat auch der Imker immer was zu tun, wenngleich es im Winter viel weniger und auch andere Aufgaben sind. Wir haben den Imkern einmal über die Schulter geschaut, um herauszufinden, was sie in der kalten Jahreszeit so treiben.

Augen und Ohren offen halten

Wenn sich die Bienen in den Stock zurückgezogen haben, stört man sie am besten nicht mehr zu sehr. Denn hat der Imker sie richtig auf den Winter vorbereitet, gibt es nur wenig am Bienenvolk zu tun. Mit dem Ohr am Bienenstock macht der Imker eine Hörprobe und prüft: Summen die Bienen im richtigen Ton? Dann geht es ihnen vermutlich gut. Er kontrolliert auch die Fluglöcher auf Schäden, prüft ob genug Honig da ist oder ob eventuell nachgefüttert werden muss. Der Imker beobachtet außerdem den Reinigungsflug der Bienen, denn hier kann er viel über den Zustand und die Gesundheit der Bienen erfahren. Regelmäßige Kontrollgänge und genaues Beobachten lassen Rückschlüsse auf Zustand und Stärke des Volkes zu.

Kampf gegen die Varroamilbe

Auch wenn die Bienen möglichst nicht gestört werden sollen, so ist es doch notwendig, dass der Imker am Bienenstock aktiv wird. Die Varroamilbe ist eine der größten Gefahren für die Biene. Obwohl der Imker seine Völker schon im Sommer gegen diese gefährliche Milbe behandelt, ist eine „Restentmilbung“ noch vor Jahresende sehr wichtig. Dies geschieht meist mit einer Oxalsäurelösung und ist nur möglich, wenn die Bienen nicht brüten, also wenn es richtig kalt ist. Ziel ist es, den Varroa-Befall des Volkes so gering wie möglich zu halten. Schließlich sollen die Bienen gesund und stark sein, wenn die nächste Brutperiode beginnt.

Vorbereiten und aufarbeiten

Die ruhigeren Wintermonate kann der Imker sehr gut nutzen, um alles perfekt für das Frühjahr vorzubereiten: Rahmen und Beuten müssen repariert oder erneuert werden, Werkzeuge gereinigt und die Beobachtungsnotizen auf den aktuellen Stand gebracht werden. Und natürlich gibt es auch für erfahrene Imker immer etwas Neues zu lernen. Die Bienenforschung wird stetig vorangetrieben. So nutzen viele Imker die kalte Jahreszeit, um sich weiterzubilden und sich über neue Zucht- oder Behandlungsmethoden zu informieren. Auch der Wetterbericht und die Prognosen müssen stetig verfolgt werden, denn das Wetter bestimmt ganz wesentlich den Rhythmus der Bienen.

Honig und andere Erzeugnisse

Zu guter Letzt wäre da noch der leckere Honig, der über das Jahr geerntet wurde und nun auch verkauft oder weiterverarbeitet werden soll. Aus Bienenwachs lassen sich Kerzen und andere Wachsprodukte herstellen. Für diese Erzeugnisse unserer Imker finden sich auf Weihnachts- oder Wochenmärkten stets freudige Abnehmer. Jeder von uns wird ganz einfach zu einem Bienenhelfer, wenn wir unseren Honig und andere Erzeugnisse von örtlichen Imkern beziehen und so die Imkervereine in unserer Nähe unterstützen.

Es sind vor allem Aufgaben abseits des Bienenstocks, die den Imker im Winter beschäftigen. Neben diesen Tätigkeiten haben alle Imker eines gemeinsam: Sie hoffen, dass ihre Bienen gut über den Winter kommen und sich die Varroamilbe nicht zu sehr ausbreitet. Nur so kann das Bienenvolk nach einer langen Winterpause im Frühling gesund und stark ins neue Bienenjahr starten.

Laut aktueller Meldung vom Deutschen Bauernverband (DBV) ist der Befall durch die Varroamilbe in 2015 zurückgegangen. Experten vom „Runden Tisch Imker-Landwirtschaft-Industrie” prognostizieren für den Winter 2015/16 Verluste von Bienenvölkern von unter 13 Prozent. Im Vorjahr lagen diese bei über 22 Prozent. Grund dafür sei der Verlauf der diesjährigen Witterung und die besseren Bedingungen zur Bekämpfung der Milbe.

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