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Tagebuch einer Biene

Filmtipp: Tagebuch einer Biene

Bienen sind für ihren Fleiß und ihr Kollektiv bekannt. Doch dass Bienenvölker nicht so homogen sind, wie wir glauben, zeigt der neue Dokumentarfilm Tagebuch einer Biene. Mit Mut, Schläue und Erfindungsgeist müssen sich einzelne Bienen den täglichen Herausforderungen des Bienenlebens stellen. Bee careful hat mit Prof. Dr. Tautz gesprochen, der als fachlicher Berater an dem Film mitgewirkt hat.

Faszinierende Einblicke in das Leben einer Honigbiene

Viele halten das Leben eines Insekts für kurz und unbedeutend. Was kann man schon in einem 6-wöchigen Insektenleben erleben? Und sind Bienenvölker nicht der Inbegriff des ‚Kollektivs’ – tausende tumbe Arbeitsbienen im Dienste einer Königin? Die neueste Wissenschaft allerdings zeichnet ein ganz anderes Bild: Bienenvölker sind nicht so homogen, wie wir glauben, sondern voller unterschiedlicher Individuen mit sehr verschiedenen Aufgaben, Fähigkeiten und sogar Vorlieben. Auch unter Bienen gibt es mutige, feige und sogar faule Exemplare. Und jede einzelne Biene stellt sich den Herausforderungen ihres Lebens – Blumen finden, Hornissen bekämpfen und den geeigneten Ort zum Nestbau finden. Dabei zeigen sie außerordentliche Intelligenz und soziale Fähigkeiten: Bienen helfen sich gegenseitig bei Gefahren und fliegen am liebsten in den gleichen Teams hinaus in die Welt. Aber wehe, sie werden vom Regen überrascht – schon ein einziger Regentropfen könnte tödlich sein…

Der Dokumentarfilm Tagebuch einer Biene zeigt die abenteuerliche Reise einer einzigen Biene von ihrer Geburt bis hin zur Gründung eines neuen Bienenvolkes. Drei Jahre Dreharbeiten mit der neuesten Makrokameratechnik und eine spezielle Nachbearbeitung ermöglichen eine einmalige Bildsprache, die ganz neue Einblicke in die Welt der Bienen erlaubt, ohne dabei unwissenschaftlich zu werden.

3 Fragen an Bienenexperten Prof. Dr. Jürgen Tautz zum Film

Prof. Dr. Tautz, inwiefern haben Sie an der Entstehung des Filmes mitgewirkt?
Das Drehbuch wurde von Dennis Wells und Heike Sperling verfasst mit meinen Bienenbüchern als Leitlinie für Inhaltliches, das dargestellt werden sollte. Über die ganze Zeit gingen relevante Textteile zwischen den Autoren und mir hin und her. Ich konnte immer wieder eingreifen und wissenschaftlichen Input geben. So wird als Neuigkeit erstmals in einem Film über das Leben der Honigbienen an mehreren Stellen auf die Tatsache hingewiesen, dass die Bienen auch draußen im Feld sozial sind und kommunizieren. Das klingt fast banal, diese Betrachtung hat aber erhebliche Folgen für den in den letzten 100 Jahren festzementierten Blick auf die Tanzsprache, die neu betrachtet lediglich zu einem Baustein in einer Kette von Signalen wird und nicht mehr die alleinige Kommunikations-Basis der Rekrutierung zu Zielen draußen im Feld darstellt.

Für wen ist der Dokumentarfilm geeignet?
Für die ganze Familie vom Enkel bis zur Oma. Auch Kenner der Honigbienen werden komplett neue Einblicke bekommen. Es wird nicht nur der Intellekt mit Bienenwissen angesprochen, sondern auch das Gefühl. Man kann sich wie eine Biene fühlen. Der Film zeigt bisher absolut einmalige Aufnahmen und müsste für einen Dokumentarfilm-Oskar nominiert werden.

Was fasziniert Sie persönlich am meisten am Leben einer Biene?
Ihre komplette Rundumbegabung, alle Aufgaben ausführen zu können und dabei mit ihren Stockgenossinnen in ständigem Austausch zu stehen.

Vielen Dank für das Interview.

Informationen zum Kinostart:


Tagebuch einer Biene von Dennis Wells, ab 7. Oktober 2021 im Kino.
Eine Produktion von taglicht media, Handful of Films, ARD, CBC und Blue Ant Media

Hier gehts zum Trailer.

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