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Bio Honig Richtlinien

„Bio-Honig“ – Was wir darüber wissen sollten

Bio-Honig gibt es mittlerweile vielerorts zu kaufen. Doch was zeichnet Bio-Honig aus und was bedeutet es, Bienen ökologisch zu halten?

Bio-Honig: ein schwieriger Begriff

Im Gegensatz zu vielen anderen Bio-Lebensmitteln ist Bio-Honig ein etwas heikler Begriff, denn Imker können die Nahrungssuche ihrer Bienen nie zu 100 % kontrollieren. Immerhin haben Bienen einen Flugradius von bis zu fünf Kilometern! Selbst wenn sich im unmittelbaren Umfeld des Bienenstocks nur unbelastete Pflanzen und biologisch bewirtschaftete Flächen befinden, kann sich eine Biene theoretisch in ein anderes Gebiet „verirren“.

Der Standort der Bienenstöcke ist daher ein wichtiges Abgrenzungmerkmal zu konventionellem Honig. In der Öko-Basisverordnung der Europäischen Kommission ist deshalb festgelegt, dass „der Standort von Bienenstöcken so gewählt werden muss, dass Nektar- und Pollenquellen vorhanden sind, die im Wesentlichen aus ökologisch/biologisch erzeugten Pflanzen oder Wildpflanzen (…) bestehen, die nur mit Methoden mit geringer Umweltauswirkung bewirtschaftet werden“.

Meist bezieht sich dieser Radius auf mindestens drei Kilometer Entfernung. Auch Industrien, die Schadstoffe ausstoßen, Autobahnen oder Verbrennungsanlagen dürfen nicht in der Nähe sein.

Bio-Honig: Nicht nur das Produkt entscheidet

Zudem geht es bei der Bezeichnung Bio-Honig nicht nur um den Honig an sich, sondern auch um die Haltung der Bienen und die Arbeitsweise der Imker. Zu den Kriterien, denen Bio-Honig im allgemeinen Tenor der vielen verschiedenen Richtlinien entsprechen sollte, gehören also auch:

Das Material der Bienenstöcke, das hauptsächlich aus natürlichen Stoffen bestehen muss. Dies bedeutet z.B. dass Bienenkästen aus natürlichen Rohstoffen wie Holz, Lehm und Stroh gefertigt sein sollen, die nur von außen und mit schadstofffreien Farben sowie ohne Pestizide angestrichen wurden.

Die Fütterung der Bienen im Winter sollte möglichst in Form von eigenem Honig und Pollen oder in Ausnahmefällen mit (pestizidfreiem) Bio-Zucker erfolgen.

Bei der Behandlung von Bienenkrankheiten, bei der Honigernte und im Kampf gegen Parasiten (z.B. Varroa-Milben) muss auf chemische Mittel und Medikamente verzichtet werden.

Zudem ist die Vernichtung von Bienen in den Waben (als Methode zur Ernte der Imkereierzeugnisse) untersagt, genauso wie das Beschneiden der Flügel der Bienenkönigin zur Schwarmverhinderung oder –verzögerung.

Im Honig selbst sollten außerdem keine Pollen von genmanipulierten Pflanzen enthalten sein. Leider ist dies aktuell nicht kennzeichnungspflichtig. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft Echten Deutschen Honig. In Deutschland werden derzeit keine gentechnisch veränderten Nutzpflanzen angebaut und somit ist deutscher Honig frei von Gentechnik.

Neben der Öko-Verordnung der EU gibt es noch zahlreiche weitere Richtlinien von verschiedenen Bioverbänden. Ratsam ist es, sich direkt beim Verband zu erkundigen. Noch besser ist es, den Honig beim regionalen Imker in der Umgebung zu kaufen und sich direkt vor Ort ein Bild von der Bienenhaltung zu machen.

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