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Die Wildbiene und ihre Merkmale

Etwa 550 verschiedene Wildbienenarten tummeln sich in Deutschlands Wäldern und Wiesen. Bereits 50 Prozent von ihnen stehen auf der roten Liste der bedrohten Tierarten – umso schöner, wenn die Wildbiene uns hin und wieder besucht. Aber woran erkennt man, ob eine Wildbiene, Schwebefliege oder sogar Wespe an uns vorbeifliegt? Wir stellen typische Erkennungsmerkmale der Wildbiene vor. So verliert man bei dem vielen Gesumme nicht den Überblick.

Das Aussehen der Wildbiene weist eine immense Farb- und Formvielfalt auf. In weiß, grau, braun, rot, orange, beige und vielen weiteren Farbnuancen begegnet sie uns, auch wenn die Farbintensität häufig eher gering ist. Eine starke Behaarung sowie ein kompakter Körperbau sind wesentliche Indizien dafür, dass es sich um eine Wildbiene und nicht z.B. um eine Wespe handelt. Denn dieser kleine pelzige Artgenosse ist nicht so grazil wie die Wespe mit ihrer bekannten Wespentaille. Wildbienen sind wesentlich rundlicher und kürzer. Nur der Rüssel ist viel länger als bei der flinken Wespe.



Auch die Ernährungsweise hilft beim Identifizieren. Die Wildbiene sammelt Blütenstaub ausschließlich als Eiweißnahrung für ihre Larven und bedient sich selbst an Nektar und Honigtau für den eigenen Antrieb. Deshalb weist die Wildbiene eine Pollensammeleinrichtung auf, die entweder an den Beinen oder an der Unterseite ihres Hinterleibs vorzufinden ist und oft als „Höschen“ bezeichnet wird – die Wespe hingegen bevorzugt tierisches Eiweiß als Larvennahrung und nimmt für das eigene Flugbenzin zuckerhaltige Säfte jeglicher Art zu sich. Das macht eine Pollensammeleinrichtung wiederum überflüssig.

Auch Schwebefliegen und Wildbienen sind mit etwas Übung leicht zu unterscheiden. Die Wildbiene besitzt nämlich vier Flügel, die wesentlich länger sind als bei der Schwebefliege. Auch hier ist die Wildbiene die pelzigere und rundere von beiden. Hinzu kommt, dass sich Schwebfliegen und Wildbienen auch in der Flugweise stark unterscheiden. Wie der Name es schon sagt, schweben Schwebfliegen ruhig und anmutig hin und her und verharren regelmäßig an einem Punkt in der Luft. Wildbienen sind wesentlicher schneller unterwegs und rasten auf Blüten oder anderen Oberflächen.

Untereinander differenzieren sich die Wildbienen auch stark in ihren Vorlieben des Wohnorts und der Nahrung. Es gibt unzählige Wildbienen, die bevorzugt in der Erde leben oder sich ausschließlich von einer Art Pflanzen ernähren. So wie beispielsweise die Wildbiene des Jahres 2017: Die Knautien-Sandbiene lebt allein und legt ihre Nester in der Erde an, in die sie anschließend ihre Eier ablegt. Ihr Name kommt von ihrer ausschließlichen Vorliebe für Nektar und Pollen der Knautie, besser bekannt als die Witwenblume.

Diese besondere Vielfalt der Wildbienen gilt es zu schützen, denn: egal ob kurz oder lang, dünn oder dick, in der Erde oder in der Rinde lebend, Wildbienen tragen einen immensen Anteil zur Bestäubungsarbeit bei. Schon mit kleinen Mitteln wird auch der eigene Garten mit einem eigenen Bienenhotel und bienenfreundlichen Pflanzen zu einer wahren Oase für die pelzigen Helfer.