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Bienen im Boden_am Boden

Bienen im Boden? Ganz genau, diese Bienenarten leben in der Erde

Winzig kleine Löcher im Blumenbeet oder auch an Straßenrändern sind kein seltenes Phänomen. Denn Bienen fühlen sich in verschiedensten Lebensräumen wohl. Oft befinden sich Nester von Bienen im Boden: Um genau zu sein, sind die kleinen Hohlräume in der Erde das Zuhause von Wildbienen. Wir stellen einige Bienenarten vor, die in der Erde leben.

In Deutschland leben mehr als 560 bekannte Wildbienenarten. Rund 70 % der Wildbienen bauen ihre Nester in den Boden: Das sind die sogenannten Erd- bzw. Sandbienen. Äußerlich unterscheiden sich Honig- und Erdbienen bei genauerem Hinsehen sowohl in der Farbgebung als auch in der Körpergröße. Diese reicht von ganz kleinen 4 bis 5 Millimetern bis zu „unglaublichen“ 15 bis 16 Millimetern. Ein weiterer wichtiger Unterschied: Erdbienen sind völlig harmlos! Die Weibchen besitzen zwar einen Stachel, den sie in allergrößter Not auch einsetzen würden, allerdings können sie die menschliche Haut damit nicht durchdringen und stellen so keine Gefahr für den Menschen dar.

Knautien Sandbiene – Wildbiene des Jahres 2017


Die Knautien Sandbiene, auch Andrena hattorfiana, wird ca. 13 bis 16 Millimeter lang. Sie lebt allein und legt Nester in der Erde an, in die sie anschließend ihre Eier legt. Ihr Hinterleib zeichnet sich durch eine deutliche rote Färbung aus. Besonders auffällig sind die roten Hosen, die von den gesammelten Pollen der Wiesen-Witwenblume stammen. Der Name der Wildbiene des Jahres 2017 ist auf ihre ausschließliche Vorliebe für Nektar und Pollen der Witwenblume, also der Knautie, zurückzuführen. Daher errichtet die Knautien Wildbiene ihre Nester dort, wo die Witwenblume stark verbreitet ist: in Streuobstwiesen oder trockenen, mageren Wiesen, aber auch an Dämmen, Weg- und Waldränder sowie Straßenränder und blütenreichen Flächen in Siedlungsräumen. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ist die Knautien Wildbiene bereits in die Rote Liste der gefährdeten Bienenarten aufgenommen. Die Ursache hierfür liegt in der fortschreitenden Umwandlung von Wiesen in Ackerland, eine starke Düngung und häufiges Mähen, wodurch sich das Aufkommen der Wiesen-Knautie massiv verkleinert hat.

Graue Sandbiene


Die Weibchen der Grauen Sandbiene, der Andrena cineraria, gehören mit etwa 13 bis 15 Millimeter zu den größeren Erdbienenarten. Sie haben einen schwarzen Körper und zeichnen sich durch eine auffällig graue Behaarung auf der Brust aus. Die Binden des Hinterleibes sind bei den Männchen auch hellgrau gefärbt. Zusätzlich sind die Männchen kleiner und schlanker als die Weibchen. Die weiblichen Grauen Sandbienen graben 10 bis 12 Zentimeter tiefe Nester in den Boden, wo sie zwei bis drei Brutzellen einrichten und ihre Eier ablegen.

Weiden Sandbiene


Die Weiden Sandbiene, die Andrena vaga, gehört zu den frühen Bienen: Sie ist eine der ersten Bienenarten, die im Frühjahr zu sehen ist. Vergleichsweise ist sie eine große, allerdings gedrungene Biene. Sie besitzt einen blauschwarz glänzenden Körper mit weißer Brustbehaarung. Wie der Name schon verrät, ist die Weiden Sandbiene auf eine Pflanzenfamilie spezialisiert. Ihren Bedarf an Nektar und Pollen sammelt sie ausschließlich an Weiden, wo sie dann meist auch sehr zahlreich angetroffen werden kann. Neben Nektar und Pollen der Weiden braucht sie offene Bodenstellen für ihre Nester. Besonders gern nisten sie in Sand-, Kies- und Lehmgruben sowie Binnendünen.

Rotschopfige Sandbiene


Die Rotschopfige Sandbiene oder auch Andrena haemorrhoa ist eine solitäre, also alleinlebende Bienenart. Sie ist sehr anpassungsfähig und eine der am häufigsten aufkommenden Arten der Sandbienen. Rotschopfige Sandbienen sind zwischen 10 und 12 Millimeter groß. Auffällig ist die orangefarbene Behaarung des mittleren Körperteils und die orangene Spitze ihres Hinterleibes. Die männlichen Bienen sind etwas kleiner als die Weibchen und besitzen eine auffällige Gesichtsbehaarung.
Sie leben in den Erdreichen von Wiesen, Trockenrasen, an Waldrändern, in sandigen Heiden, aber auch in Parks und Gärten. An ihren Nistplatz stellen sie keine besonderen Ansprüche und bauen ihre Nester gern an offenen Stellen, zwischen Kräutern und Gräsern.

Wer sich in Blumenbeeten, auf Hügeln, Spielplätzen oder Trampelpfaden etwas genauer umsieht, der entdeckt bestimmt die ein oder andere spannende Wildbienenart, deren Beobachtung sich allemal lohnt.

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