Nicht jeder Garten, der prächtig blüht und pompöse Blütenkleider aufweist, ist ein Bienen-Paradies. Viele dieser anmutig blühenden Gewächse gehören zu Blühpflanzen mit sogenannten gefüllten Blüten und bieten den Bienen kaum Nahrung. Bei genauerem Blick erkennt man auch ganz einfach, welche Pflanzen dazu gehören.
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- Abbildung 1: Gefüllte Blüte der "Sarah Bernhardt" Pfingstrose
Was ist der Unterschied zwischen gefüllten und ungefüllten Blüten?
Aus dem Wunsch nach immer schöneren und größeren Blüten, entwickelten sich Zuchtformen mit wenig bis keinem Wert für Bienen und andere Insekten. Als gefüllte Blüte bezeichnet man die Blüten, die auch im Zentrum der Blüte eine vermehrte Anzahl an Blütenblättern aufweisen. Bei normalen Blüten der gleichen Art findet man dort die Staubgefäße. Diese, auch Staubblätter genannten Teile der Blüte, sind die wichtigen Pollen erzeugenden Organe rund um das Fruchtblatt. Die große Menge Blütenblätter sind die Folge einer Mutation bei der sich Staubblätter zu Kronblüten, den umgangssprachlichen Blütenblättern, entwickelt haben. Hinzu kommt, dass auch die nektarproduzierenden Organe, die Nektarien, rückgebildet und damit funktionsunfähig sind. Diese aus den Züchtungen entstanden Blühpflanzen bieten den Bienen, auf den umgebildeten oder nicht mehr zugänglichen Staubblättern, selten Nektar und Pollen.
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- Abbildung 2: Ungefüllte Blüte der Kalifornischen Pfingstrose
Beispielsweise erfreuen sich sowohl Mensch als auch Biene im Frühjahr an bunten Pfingstrosen – die Geschmäcker sind jedoch verschieden. Menschen schätzen vor allem die vollen und buschigen Blüten der wohl beliebtesten Pfingstrose, der Sarah Bernhardt auch Paeonia lactiflora (Abb. 1). Bienen hingegen bevorzugen die eher weniger stark ausgebildeten Blütenkleider wie bei der Kalifornischen Pfingstrose Paeonia californica (Abb. 2). Da sie hier auf der Suche nach Nektar und Pollen einfach an die freiliegenden Staubblätter herankommen und reich belohnt werden.
Merke: Gefüllte Blüten besitzen keine Nahrungsfülle für Insekten.
bee careful-Gartentipp
In einem bienenfreundlichen Garten sollten die ungefüllten, naturnahen Pflanzen einen Großteil der Bepflanzung ausmachen. Liebhaber gefüllter Rosensorten müssen trotzdem nicht komplett auf diese blühenden Freuden verzichten. Ein Gleichgewicht aus den üppigen Lieblingsrosen und einem reichhaltigen Angebot an nektar- und pollenreichen Wildrosen sind hier der Trick. Unser Pflanzenfinder hilft: er bietet eine große Auswahl an bunten und nahrhaften Pflanzen. So werden Garten, Balkon und Fenstersims Schritt für Schritt zum Bienen-Paradies.
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