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Streuobstwiesen – ein Schlaraffenland für Bienen und andere Tiere

Streuobstwiesen sind ein bevorzugter Lebensraum für Bienen, Hummeln, Tausendfüßer und viele andere Insekten. Verschiedene Einflussfaktoren, wie beispielsweise die moderne Siedlungspolitik, mangelnde Investitionen in den Naturschutz oder der Wissensverlust über das besondere Bewirtschaften der Streuobstwiesen, haben in den letzten Jahren zu einem massiven Rückgang der deutschen Streuobstbestände geführt. Doch was macht eine Wiese mit Obstbäumen zu einer schützenswerten Streuobstwiese?

Auf einer Streuobstwiese befindet sich eine große Sortenvielfalt an Obstbäumen unterschiedlichen Alters. Besonders wichtig: Die Bäume stehen so weit wie möglich voneinander entfernt, damit jeder einzelne Baum genügend Platz hat, um großflächig wachsen zu können. Die Anordnung der Bäume gibt der Streuobstwiese dabei ihren Namen, da sich die Bäume nicht gleichmäßig, sondern zerstreut auf der Wiese verteilen.

Dank ihres Pflanzenreichtums bieten Streuobstwiesen eine Mehrfachnutzung auf verschiedenen Ebenen: Die sogenannte Obernutzung bezeichnet die Erzeugung von Obst in hochgewachsenen, also hochstämmigen Bäumen. Dazu gehören Obstbäume, deren Krone sich ab einer Höhe von 1,80 Metern entfaltet. Bei der Unternutzung handelt es sich um die Kultivierung der untersten Wiesenfläche. Diese sogenannten Mähwiesen werden je nach Standort nur ein bis drei Mal pro Jahr gemäht. So können sich auch wachstumsschwache Pflanzenarten ungehindert ausbreiten. Das Ergebnis: eine besonders hohe Pflanzenvielfalt, die nicht nur für Insekten, sondern auch für grasende Tiere wie Schafe und Rinder ein üppiges Nahrungsangebot liefert. Streuobstwiesen sind dadurch auch ein Paradies für Bienen und andere Insekten: Hier finden sich unzählige Nistplätze und ein reichhaltiges Nektar- und Pollenangebot. Gleichzeitig profitieren die Pflanzen auf der Wiese von der stetigen Bestäubungsarbeit der fleißigen Bienen.

Typisch für Streuobstwiesen ist zudem die Kultivierung von alten und robusten Obstsorten wie der Brennkirsche, der Karcherbirne oder dem Schneiderapfel. Diese beständigen Sorten sind weniger anfällig für Parasiten und Krankheiten, wodurch auf die Nutzung von chemisch-synthetischen Pestiziden und künstlichen Düngern komplett verzichtet werden kann. Alte Obstsorten bringen oft zwar weniger Ertrag als moderne Sorten hervor, dafür liefern sie aber qualitativ bessere Früchte. Für Streuobstwiesenbesitzer steht jedoch meist der Naturschutz im Vordergrund und der Obstertrag ist lediglich ein erfreulicher Nebeneffekt.


Um die Vielfalt von Pflanzen und Tieren zu fördern, unterstützen die Schwartauer Werke gemeinsam mit dem Naturschutzbund Schleswig-Holstein (NABU) in einem Pilotprojekt die Neuanlage und Erweiterung von Streuobstwiesen in Deutschlands nördlichstem Bundesland. Das gemeinsame Ziel ist es, bis 2020 bis zu 1.000 Hochstamm-Obstbäume zu pflanzen und damit wertvollen Lebensraum zu schaffen.

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