1. Bienenwachs als kostbarer Baustoff
Bienen stellen das benötigte Wachs für ihren Wabenbau selbst her. Sie produzieren es in Drüsen in ihrem Hinterleib und schwitzen es in Form kleiner Wachsplättchen aus. Diese kauen sie durch und vermischen sie mit ihrem Drüsensekret, um sie anschließend zu Waben zu verbauen. Ein einzelnes Wachsplättchen wiegt ca. 0,8 Milligramm und zur Herstellung von einem Kilogramm Bienenwachs werden rund 1,25 Millionen Stück benötigt.
Auch spannend: Im Bienenstock dienen die Waben übrigens nicht nur als Lagerflächen und Brutstationen, sondern auch als Tanzflächen. Bienen nutzen verschieden Arten von Tänzen, um ihre Sammler-Kolleginnen über Futterquellen zu informieren.
2. Bienenwachs hat eine hochkomplexe Zusammensetzung
Bienenwachs stellt die Forschung auch heute noch vor einige Rätsel. Es besteht aus über 300 Substanzen, von denen aktuell immer noch nicht alle identifiziert werden konnten. Zudem ist die Zusammensetzung variabel und ändert sich zum Beispiel durch Alterungsprozesse. Auch interessant: Es bestehen Unterschiede zwischen dem Wachs, das für den Wabenbau verwendet wird, und dem, mit dem die Bienen ihre Körper überziehen. Letzteres ist vergleichbar mit einem Personalausweis, denn anhand seiner Zusammensetzung können Bienen sich gegenseitig identifizieren. Mehr Informationen dazu gibt es in diesem Artikel.
3. Bienenwachs enthält Propolis
Damit sich im Bienenstock keine Bakterien ausbreiten, vermischen die Bienen das von ihnen produzierte Wachs mit Propolis. Dieses wirkt antibakteriell und schützt so den Stock. Diese Eigenschaft ist auch für uns Menschen hilfreich, weshalb Bienenwachsprodukte gerne Virus- und Pilzinfektionen eingesetzt werden.
4. Bienenwachs als Schutz für Lebensmittel
Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften ist Bienenwachs auch in unserem Haushalt noch aus einem weiteren Grund interessant: Es verhindert ein zu schnelles Verderben von Lebensmitteln. Bienenwachstücher als Alternative zu Alu- und Frischhaltefolie sind daher sehr beliebt. Und sie lassen sich ganz einfach selbst herstellen. Hier gibt es eine Anleitung.
5. Bienenwachs als natürliches Imprägniermittel
Auch für die Pflege bietet Bienenwachs einen Mehrwert. Da Bienenwachs wasserabweisend ist, eignet es sich hervorragend als Imprägniermittel. Besonders beliebt ist es für Holzmöbel, Outdoor-Kleidung und auch Leder-Produkte. Es verleiht ihnen eine Art Schutzschicht gegen Wind und Wetter und pflegt die behandelten Produkte dabei noch.
6. Bienenwachs – der Superkleber der Steinzeit
Schon unsere Vorfahren wussten das Bienenwachs zu schätzen. Funde im Harz haben gezeigt, dass sie ein Gemisch aus Bienenwachs und Baumharzen genutzt haben, um Klingen und Griffe ihrer Werkzeuge aneinanderzukleben. Mehr dazu hier.
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