Bienen gehören zu den wichtigsten Nutztieren, denn als Bestäuber sorgen sie dafür, dass wir Nahrungsmittel zur Verfügung haben. Dennoch geht die Zahl der Bienenbestände immer weiter zurück. Die Ursachen dafür sind vielfältig – ebenso wie die Folgen. Eines ist klar: Gibt es keine Bienen mehr, die unsere Pflanzen bestäuben, gehen die Ernten massiv zurück und wir müssen auf große Bestandteile unserer Nahrung verzichten. Forscher auf der ganzen Welt haben dieses Problem erkannt und suchen nach Lösungen. Eine davon ist die Bestäubung durch Roboter-Bienen. Wir stellen drei Forschungsprojekte vor:
1. Die amerikanische Roboter-Biene
Forscher des Wyss Instituts der US-Universität Harvard haben die RoboBee entwickelt. Sie ist halb so groß wie eine Büroklammer, hat eine Flügelspannweite von 3 cm und fliegt mithilfe künstlicher Muskeln – diese bestehen aus Materialien, die sich zusammenziehen, wenn sie auf elektrische Spannung treffen. Bis RoboBee für die Pflanzenbestäubung eingesetzt werden kann, muss sie allerdings noch etwas weiterentwickelt werden, da sie auf eine extreme Menge an Sonnenlicht angewiesen ist, um fliegen zu können. Diese kann aktuell nur im Labor mit Halogenlampen erzeugt werden.
2. Insektenflugforschung in den Niederlanden
An der TU Delft in den Niederlanden wurde der DelFly Nimble entwickelt. Er verfügt über vier Flügel und hat eine Flügelspannweite von 33 cm. Entwickelt wurde er für die Erforschung von Insektenflügen. Es soll aber – laut Mitentwickler Matej Karásek – künftig auch möglich sein, Schwärme von DelFly Nimbles für die Bestäubung in Treibhäusern einzusetzen. Das ist aber bislang noch Zukunftsmusik, unter anderem aufgrund der Größe des DelFly Nimbles.
3. Künstliche Bestäubung mit Hindernissen in Japan
In Japan haben Forschende vor einigen Jahren erste Versuche der künstlichen Bestäubung durchgeführt. Dazu wurden kleine Flugroboter mit Tierhaaren ausgestattet, die in ein ionisches Gel getaucht waren. Auf diese Weise konnten erfolgreich Blüten bestäubt werden. Allerdings bisher noch in Verbindung mit Schwierigkeiten, da die Blüten zum Teil dabei beschädigt wurden. Die Forscher gehen davon aus, dass diese Art von künstlicher Bestäubung zukunftsfähig ist, wenn die Roboter lernen, sich eigenständig zu bewegen und mittels
GPS und künstlicher Intelligenz erkennen, wohin sie fliegen müssen.
Echte Bienen schützen
Ob und wann es der Forschung gelingen wird, einen Insekten-Roboter zu entwickeln, der erfolgreich für die Bestäubung von Pflanzen genutzt werden kann, ist also weiterhin unklar. Umso wichtiger, dass wir alle weiterhin einen Beitrag zum Schutz der Bienen leisten: mit
bienenfreundlichen Pflanzen in unseren Gärten und Balkonkästen, dem Aufstellen von
Nisthilfen oder durch
Urban Gardening.
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