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Imkerausbildung Clara Moring

Bienenhelfer-Kolumne – Teil 6: Erzeugung von Qualitätshonig und Prüfung

Die bienenbegeisterte Bloggerin Clara von tastesheriff möchte Imkerin werden. In ihrer sechsteiligen Kolumne berichtet sie über ihre Erfahrungen und Eindrücke während ihrer Imkerausbildung.

Eigenen Honig herstellen und verkaufen

Da war er nun, der langersehnte letzte Termin mit der Prüfung. Die Prüfung, die mir die erfolgreiche Teilnahme am Honiglehrgang bescheinigt und die mir erlaubt, meinen Honig zukünftig gemäß der Richtlinien des Deutschen Imkerbundes e.V. zu zertifizierten.

Beim Abfüllen des Honigs gibt es einige Informationen, die zwingend auf dem Etikett vermerkt sein müssen:

  • Dass das Glas Honig enthält ist klar… man sollte bestenfalls einen allgemeingültigen Begriff wie Sommerblütenhonig oder Frühlingsblütenhonig wählen. Wählt man eine Spezifikation wie zum Beispiel Rapshonig, muss durch einen Test überprüft werden, ob wirklich die vorgeschriebene Menge an Rapspollen in diesem Honig vorhanden ist.
  • Es muss außerdem der Hersteller genannt werden sowie
  • das Gewicht.
  • Auch die Haltbarkeit ist eine wichtige Info – diese wird meist auf 2 Jahre festgelegt. Richtig gelagert ist Honig durchaus länger haltbar und kann somit länger verzehrt werden.
  • Das Honigglas des Deutschen Imkervereins hat zusätzlich noch eine Kontrollnummer, über die erfasst wird, welcher Imker dieses Etikett gekauft hat.

Die Honigernte

Bienen sind sehr effektive Sammlerinnen: Sobald etwas blüht, spezialisieren sich einzelne Arbeitstruppen auf eine Blüte und sammeln von dort den Nektar ein. So kann ein Volk bis zu 10 kg Nektar und Pollen an einem Tag sammeln.

Der Nektar zeichnet sich durch unterschiedliche Zuckergehalte aus. Je nach der Zusammensetzung von Fructose und Glucose, Wassergehalt und anderen Inhaltsstoffen entstehen die verschiedensten Honigsorten, die auch unterschiedlich schnell kristallisieren.

Beim Eintragen des Nektars enthält dieser noch sehr viel Wasser (ca. 60 %). Durch Ein- und Aushecheln eines Nektartropfens können die Bienen den Wassergehalt des Nektars bis auf 16 % reduzieren. Dieser Vorgang wird als „aktives Trocknen“ bezeichnet und geschieht durch das sogenannte Rüsselschlagen, indem die Biene einen Nektartropfen ein- und aussaugt. Eine weitere Trocknung geschieht im Zuge der Futterkette, durch die Weitergabe des Nektars von Biene zu Biene und über das Umtragen von Zelle zu Zelle. „Passives Trocknen“ im Bienenstock geschieht hingegen durch warme Stockluft, wobei die Zellen des reifen Honigs dann verdeckelt werden.

Die Zeit der Ernte ist gekommen, wenn der Großteil der Waben verdeckelt ist. Durch eine Spritzprobe, also durch eine leichte Erschütterung des Honigs in den Zellen, erkennt der erfahrene Imker, ob der Wassergehalt niedrig genug ist, um den Honig zu ernten. Bei der Honigernte sollte möglichst auf Rauch verzichtet werden, da ansonsten Geruchsstoffe in den Honig einziehen.

Nach dem Abtransport der Honigernte von den Bienenstöcken müssen die Waben zeitnah weiterverarbeitet werden. Dafür werden die Honigwaben zuerst mit Hilfe einer Entdeckelungsgabel entdeckelt. Nun geht es ans Schleudern.
Nach dem Ausschleudern der Waben wird der Honig über verschiedene Siebe gereinigt und erst mal für einen Tag stehen gelassen und dann abgeschäumt.
Im nächsten Schritt wird der Honig mehrfach täglich gerührt, bis er einen Perlmuttschimmer auf der Oberfläche bekommt. Kurze Zeit später kann der Honig abgefüllt werden.

Im Prinzip klingt das alles ganz einfach! Mal sehen, wie es ist, wenn ich das erste Mal Honig schleudere. Da wird mir hoffentlich ein Honig-Pate zur Seite stehen und meine Hand halten. Ich freue mich schon darauf und trinke darauf jetzt erst mal eine heiße Milch mit Honig! Rein prophylaktisch, wegen der heilenden Wirkung versteht sich…

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