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Artensterben und Klimaschutz

Ein Blick moderner Lyrik auf das Sterben der Natur

Der Mensch ist seit Jahrzehnten dabei, seine Lebensgrundlagen auf dem Planeten Erde zu zerstören. Neben Wissenschaftlern, Umwelt- und Naturschützern sowie verantwortungsvollen Institutionen und Firmen gibt es auch Kunstschaffende, die auf die dringende Handlungsnotwendigkeit aufmerksam machen.

Jürgen Tautz
Bienenexperte und bee careful Kooperationspartner Prof. Dr. Tautz

(Ur-) Wäl­der wur­­­den und werden rück­sichtslos abgeholzt oder durch Brand­ro­dung vernichtet. Zu­nehmend verschwinden Pflanzen- und Tierarten. Ganze Öko­systeme und Natur­land­schaften mit ihrer biolo­gisch­en Vielfalt werden Tag für Tag ausgelöscht. Die zunehmend in­dustri­ali­sierte Landwirt­schaft schafft immer mehr und immer rie­sigere Mono­kulturen. Mas­sen­tier­hal­tung führt dazu, dass ungeheure Mengen an Gülle anfallen; zusätzlich belas­ten Aquakulturen die Meere.
­Mes­­sungen zeigen, dass der CO2-Ausstoß durch die Industrie (u. a. durch die Pro­duktion von Stahl und Zement­­) ständig steigt. Das gilt auch für die Luftfahrt und den Auto­­ver­kehr.

Unserem Planeten droht der Kollaps

­Immer mehr Boden­flächen werden ver­siegelt, durch Land­flucht bei wachsender Bevöl­kerungszahl konzentriert sich die Menschheit in Mega­städten. Um deren Einwohner mit Grund­nahrungs­mitteln und Trink­wasser zu versorgen, wird das Umland massiv be­lastet. Ein Mas­sen­sterben von Flora und Fauna ist in vollem Gange. Die Wissen­schaft spricht deshalb von einer neuen erd­ge­schicht­­lichen Epo­che, dem Anthro­­pozän. Die fatalen Aus­wirkungen sind nicht zu über­sehen. Fast täglich gibt es alarmierende Mel­dungen zum Treib­­­haus­­effekt und dem Klima­wandel, verbunden mit einer Destabilisierung von Meeres­strö­m­un­gen und von Eis­massen. Meldungen über anhaltende Dür­re­­peri­oden und zu­nehmen­de Ver­step­pung, ge­wal­tige Über­­­schwem­mun­gen, kaum beherrsch­bare Wald­brände und weitere Schreck­ens­­nach­richten sind Anzeichen dafür, dass unserem Planeten der Kollaps droht. Das Wis­sen darum ist inzwischen auch in das öffentliche Be­wusstsein breiter Bevöl­kerungs­­schich­ten gelangt; für die Politik wird es höchste Zeit zu handeln.

Artensterben und Dichtung

Es ist höchst erfreulich, dass nicht nur Wissenschaftler, Umwelt- und Naturschützer und verantwortungsvolle Institutionen und Firmen sich darum bemühen, mit ihren Möglichkeiten eine breite Öffentlichkeit auf die dringende Handlungsnotwendigkeit aufmerksam zu machen, sondern sich auch die Kunst engagiert. Exemplarisch an folgendem modernen Gedicht von Silke Scheffel:

Metamorphose, unvollendet (Mai 2022, Silke Scheffel)

Grenzen
zwischen uns und der Natur
bilden nur wir selbst,
die sich heraus schälten
ohne Flügel
ohne Fühler
hinterlassen allzu deutliche Abdrücke
größer als unsere Körper
im eigentlichen Sinn
entstiegen beinah undankbar
dem großen Ganzen,
ganzen Umgebenden
als Larve
die wir weiter sind
nicht so weit wie wir dachten, wohl
fehlt zum Imago
verbunden sein
fehlt Liebe
fehlt Einklang
fehlt Umsicht
zur und mit und für
die Natur
die fast entseelt
Sensationelles
mehr und mehr
verschwinden lässt

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