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Über die Wildbienen

(Quelle: Hero bedankt sich für diese Inhalte und die Zusammenarbeit bei wildBee.ch, der gemeinnützigen Organisation zum Schutz der Wildbienen in der Schweiz)

In der Schweiz haben wir eine faszinierende Vielfalt von 620 Arten von Wildbienen mit ganz unterschiedlichen Lebensweisen, Formen, Grössen und Farben.
Doch die Hälfte dieser unverzichtbaren Bestäuber ist bedroht: Sie sind dringend angewiesen auf Lebensraum, Nahrung und Nistplätze.

Die kleinsten Wildbienen, die Schmalbienen, sind oft nicht viel grösser als ein Reiskorn, während die grösste Wildbiene in der Schweiz fast 30 mm gross ist, die Blaue Holzbiene. Auch bei den Wildbienen gibt es soziale Arten, wie die Hummeln. Sie leben – ähnlich wie die Honigbiene – auch in einem Volk. Es wird im Frühling von der Königin gegründet und hat je nach Art 50 bis mehrere Hundert Arbeiterinnen. Einige weitere Arten von Furchenbienen leben in einem Minivolk mit einer Königin und wenigen Arbeiterinnen. 95% der Wildbienen leben jedoch solitär, hier baut jedes Weibchen sein eigenes Nest. Manchmal so nah bei einander, dass es wie ein «Volk» aussieht.

Nahrung gesucht

Wildbienen brauchen enorme Mengen an Pollen und Nektar. Sie sind angewiesen auf grosse Blütenstände. Da fast monatlich andere Arten aktiv werden, brauchen sie von früh bis spät im Jahr Blüten.

Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen, rund ein Drittel ist auf ganz spezielle Pflanzenfamilien spezialisiert. So sammelt zum Beispiel die Glockenblumen-Scherenbiene nur an Glockenblumen Pollen für ihre Larven.

Sie sind auch die effizientesten Bestäuber und bestäuben einige Pflanzen, die Honigbienen nicht bestäuben können. Hummeln können dank ihrem Gewicht und ihrer Flugmuskulatur vibrieren („Buzzing“) und so den Pollen aus den Nachtschattengewächsen herausschütteln. Sie sind auch die häufigsten Bestäuber von Erdbeeren. Besonders gute Bestäuber an Aprikosen oder Kirschen sind auch die frühen Mauerbienen-Arten, wie die Gehörnte Mauerbiene und die Rostrote Mauerbiene. Gemeinsam mit der Hummel sind sie zuverlässige Schlechtwetterbestäuber und fliegen früher als die Honigbiene, bei kühleren Temperaturen, länger und manchmal sogar bei leichtem Regen.

Zuhause gesucht

Wildbienen sind auch sehr vielseitig bei der Wahl ihres Nistplatzes. Die grosse Mehrheit der Wildbienen nistet in der Erde. Sie graben einen Gang in den Boden – bevorzugt an einer trockenen, sonnigen Stelle – und bauen darin ihre Brutzellen. Andere mögen lieber senkrechte Wände und nagen ihre Gänge in Steilwände und Abbruchkanten.

Bei den Hummeln gibt es Arten die unterirdisch nisten (in Maushöhlen, unter Moosschichten etc.) oder oberirdisch in hohlen Bäumen, Vogelnistkästen etc.

Kleinere Gruppen nagen ihre Nester in Totholz oder ins Mark von verholzten Stängeln. Einige bauen auch freistehende Nester aus Harz oder aus mineralischem Mörtel.

Am bekanntesten sind die Hohlraumbewohner, von denen man einige Arten an künstlichen Nisthilfen beobachten kann. Andere nisten in den Hohlräumen von Mauerspalten, in Schneckenhäuschen etc.

Keine Angst vor Wildbienen!

Wildbienen sind äusserst friedlich und weichen wo immer möglich aus. Deshalb kommt es fast nie zu Stichen. Nur die Weibchen haben einen Stachel, den sie aber nur bei Lebensgefahr einsetzen um sich zu verteidigen. Auch an unseren Süssigkeiten sind sie nicht interessiert und belästigen uns nie. Mit etwas Respekt kann man sie gefahrlos erleben und beobachten – auch von ganz nah!

2/3

der Bestäubungsleistung wird von Wildbienen geleistet (BREEZE et al, 2011)

5000

Blüten besuchen Hummeln und Mauerbienen an einem Tag

600

Mauerbienen bestäuben 1 Hektar Obst

21 mm

lang ist der Rüssel einer Gartenhummel