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Wildbienen sind vielfältig

Die kleinste Wildbienenart, die Schmalbiene, ist oft nicht viel größer als ein Reiskorn, während die Blaue Holzbiene fast 30 mm groß ist.
95 % der Wildbienenarten leben solitär, also einzeln. Jedes Weibchen baut sein eigenes Nest. Manchmal liegen diese so nah beieinander, dass es wie ein «Volk» aussieht.
Was viele nicht wissen – auch die Hummel ist eine Wildbiene. Sie zählt zu den sozialen Wildbienenarten. Hummeln leben – ähnlich wie die Honigbiene – in einem Volk.

Wildbienen sind wichtig

Anders als die Honigbienen sind die Wildbienen bei Laien eher unbekannt. Dabei spielen sie eine ebenso wichtige Rolle in der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen.
Bienen sind die wichtigsten Pflanzenbestäuber und hauptverantwortlich für gute Ernten und die Biodiversität. Wildbienen sind für die ökologische Artenvielfalt von Pflanzen unerlässlich, da sie nicht nur zu deren Fortpflanzung beitragen, sondern diese vielfach erst ermöglichen. Auch viele der für die menschliche Ernährung wichtigen Kulturpflanzen wie Äpfel, Birnen, Beeren und Tomaten sind von der Bestäubung abhängig. Ohne Bienen keine Früchte!

In der Landwirtschaft werden daher neben der Honigbiene auch zunehmend Wildbienen zur Bestäubung eingesetzt.
Besonders gute Bestäuber an Aprikosen oder Kirschen sind die frühen Mauerbienen-Arten wie die Gehörnte Mauerbiene und die Rostrote Mauerbiene. Gemeinsam mit der Hummel sind sie zuverlässige Schlechtwetterbestäuber und fliegen früher als die Honigbiene, bei kühleren Temperaturen, länger und manchmal sogar bei leichtem Regen.


*Quelle: Schweizerische Bienen-Zeitung, 123 (2000), Heft 10, S. 593-595


Wildbienen sind bedroht

Blütenvielfalt braucht Bestäubervielfalt! Doch ein großer Teil der unverzichtbaren Bestäuber ist bedroht. Von den über 560 in Deutschland beheimateten Wildbienenarten sind:

Wildbienen kann man helfen

Wildbienen benötigen in einem Umkreis von meist 200 bis 300 Metern das Nebeneinander von drei wichtigen Dingen, um gut und sicher leben zu können: Nistplatz, Nahrung und Baumaterial

Nahrung für die Wildbienen

Viele Blumen zählen zu den bienenfreundlichen Pflanzen. Manche jedoch weniger als andere, denn sie locken die Bienen durch ihren Duft zwar an, bieten ihnen aber keinen Nektar oder Pollen, von denen die Bienen sich ernähren können.

Die Blüte macht den Unterschied: Bei vielen unserer üppigen und herrlich duftenden Zierpflanzen sind die Blätter züchterisch vermehrt – man spricht von gefüllten Blüten. Diese verwehren den Bienen den Zugang zum Inneren der Blüte oder liefern erst gar keinen Nektar oder Pollen – und sind daher für Bienen als Nahrung wertlos.

Wir Menschen können einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass die Bienen genügend bienenfreundliche Pflanzen finden. Hierzu ist nicht immer ein eigener Garten notwendig! Auch bienenfreundliche Balkonpflanzen oder Urban Gardening sind wertvolle Möglichkeiten, zu dem Schutz der Wildbienen beizutragen.


Auf was ist bei bienenfreundlichen Pflanzen zu achten?

1. Sortenvielfalt für die Bienen
Wichtig ist es, verschiedenste heimische Blumen zu pflanzen, um so den Bienen eine reichhaltige Auswahl an leckeren Blumen anzubieten. Viele Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Daher ist es wichtig, eine große Artenvielfalt an Pflanzen auszusäen und auf Monokulturen möglichst zu verzichten.

2. Nahrungsmangel im Frühjahr und Spätsommer vorbeugen
Indem sowohl früh-, mittel- als auch spätblühende Pflanzenarten angepflanzt werden, sorgt man dafür, dass die Bienen das ganze Jahr über Nahrung finden. Beete und Blumenkästen sollten Blumen, Kräuter und Stauden beherbergen, die vom Frühjahr bis in den späten Herbst blühen, denn gerade außerhalb des Sommers haben Bienen oft einen Nahrungsmangel.

3. Nicht alles, was schön ist und duftet, schmeckt auch
Nur Pflanzen mit ungefüllten Blüten stillen den Hunger unserer Bienen. Gefüllte Blumensorten, wie z.B. Geranien, gezüchtete Dahlien oder Garten-Chrysanthemen, sind zwar dekorativ und versprechen durch ihren Duft leckeren Nektar und Pollen, bieten aber in der Tat keine oder nur wenig Nahrung.

Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber unserer Kultur- und Wildbpflanzen, rund ein Drittel ist auf ganz spezielle Pflanzenfamilien spezialisiert. So sammelt zum Beispiel die Glockenblumen-Scherenbiene nur an Glockenblumen Pollen für ihre Larven.

Ein Zuhause für die Wildbienen

Wildbienen sind sehr vielseitig bei der Wahl ihres Nistplatzes. Die große Mehrheit der Wildbienenarten nistet in der Erde. Sie graben einen Gang in den Boden – bevorzugt an einer trockenen, sonnigen Stelle – und bauen darin ihre Brutzellen. Andere mögen lieber senkrechte Wände und nagen ihre Gänge in Steilwände und Abbruchkanten.

Bei den Hummeln gibt es Arten, die unterirdisch (z.B. in Maushöhlen oder unter Moosschichten) oder oberirdisch (z.B. in hohlen Bäumen oder Vogelnistkästen) nisten.

Kleinere Gruppen nagen ihre Nester in Totholz oder in das Mark von verholzten Stängeln. Einige bauen auch freistehende Nester aus Harz oder aus mineralischem Mörtel.

Am bekanntesten unter den Wildbienen sind diejenigen Hohlraumbewohner, welche man an künstlichen Wildbienenhotels beobachten kann. Andere Arten nisten in den Hohlräumen von Mauerspalten oder in Schneckenhäuschen.
In unseren Gärten und auf unseren Balkonen können wir Wildbienen mit einfachen Mitteln Nistplätze zur Verfügung stellen. Eine Blumenkiste mit Sand oder einfache Markstängel bieten Wildbienen bereits eine Unterkunft.

Keine Angst vor Wildbienen!

Wildbienen sind äußerst friedlich und weichen wo immer möglich aus. Deshalb kommt es fast nie zu Stichen. Nur die Weibchen haben einen Stachel, den sie aber nur bei Lebensgefahr einsetzen, um sich zu verteidigen. Auch an unseren Süßigkeiten sind sie nicht interessiert und belästigen uns nie. Mit etwas Respekt kann man sie gefahrlos erleben und beobachten – auch von ganz nah!

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