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bee_careful_Pflege Streuobstwiesen

Streuobstbäume richtig pflegen

Bei guter Pflege können hochstämmige Obstbäume, deren Krone sich ab einer Höhe von 1,80 Metern entfaltet, ein Lebensalter von fünfzig bis einhundert Jahren erreichen. Dafür ist aber eine gute Pflege unerlässlich. Der Pflegeplan sollte einen regelmäßigen Rückschnitt, eine natürliche Düngung und eine Überprüfung der Bäume auf Krankheiten beinhalten. Doch welche Details müssen hierbei jeweils berücksichtig werden?

In den ersten Lebensjahren der Obstbäume liegt der Fokus nicht auf dem Fruchtertrag. Vielmehr steht der zügige Aufbau einer kräftigen Krone im Vordergrund. Hochstammobstbäume mit starkwüchsigen Unterlagen, also mit einem kräftigen Wurzelwerk, können je nach Obstart und -sorte einen Kronendurchmesser von sieben bis zwölf Metern erreichen. Die Ertragsphase beginnt meist ab dem 7. bis 12. Standjahr. Nach der Pflanzung des Baumes sollte dieser in den ersten Jahren einem jährlichen Schnitt unterzogen werden.

Warum müssen Bäume überhaupt geschnitten werden?

Durch einen Beschnitt in den ersten Jahren wird das Wachstum gefördert und unnötige Äste, die dem Baum Energie rauben würden, werden entfernt. Ein sachgemäßer Schnitt kann so frühere und üppige Erträge mit sich bringen – vor allem im Vergleich zu anfänglich unbeschnittenen Bäumen. Zusätzlich erleichtert der Beschnitt das Ernten des Obstes und die spätere Pflege. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Auslichten der Krone, das für eine gute Belüftung der oberen Bereiche des Baumes sorgt und Pilzerkrankungen sowie Schädlingsbefall vorbeugt. Ohne den regelmäßigen Beschnitt tragen die Bäume unter Umständen zwar schneller erste Früchte, das Wachstum wird langfristig allerdings nicht gefördert und bringt somit häufig eine vorzeitige „Vergreisung“ mit sich.

Was muss wann getan werden? Ein Pflegeplan fürs Obstbaumjahr

Winter

  • Im Winter müssen die Bäume regelmäßig auf Wildverbiss überprüft werden. Es wird also nach Stellen gesucht, die von Wildtieren angeknabbert wurden. Ist dies der Fall, sollte der Baumschutz – sofern vorhanden – erneuert oder repariert werden bzw. aus Draht angebracht werden. Bei Fraßschäden durch Feld- oder Wühlmäuse am Wurzelansatz sollten Bandagen aus Jute angebracht werden.
  • Der Baumschnitt bei Kern- und Steinobst wird in der Zeit von Januar bis zum Austrieb durchgeführt, allerdings nicht bei Temperaturen von unter -5 Grad Celsius.

Frühjahr

  • Auch im Frühjahr sollte eine Kontrolle auf Wildverbiss und Befall durch Mäuse stattfinden. Bei starkem Befall ist eine sollte Futter an einer anderen Stelle für die Mäuse gestreut werden, um diese abzulenken. Zusätzlich kann eine sogenannte Ansitzstange in der Nähe für Greifvögel installiert werden, die sich besonders gern von Mäusen ernähren.
  • Neugepflanzte Gehölze müssen nun gut gewässert werden.

Sommer

  • Wenn die Bäume durch einen Stab beim Wachstum unterstützt werden, sollte regelmäßig überprüft werden, dass der Anbindestrick nicht in den Baum einschneidet.
  • Gräser und Kräuter, die in der Nähe des Stammes liegen, sollten entfernt werden, sodass der Boden um das untere Ende eines Baumstamms, die sogenannte Baumscheibe, freiliegt. Andernfalls stehlen die Gräser der Baumscheibe wichtige Nährstoffe aus dem Boden. Die Baumscheibe kann auch mit einer Schicht Mulch vor den Gräsern geschützt werden.
  • Bei anhaltender Trockenheit müssen Neupflanzungen regelmäßig gewässert werden.
  • Die Seitenaustriebe am Stamm und Wurzelaustriebe müssen entfernt werden.
  • Das Mähen der Wiesen sollte möglichst spät stattfinden, sodass Nester von bodenbrütenden Vögeln nicht zerstört werden und die vorhandenen Wildblumen samen können.

Herbst

  • Nun müssen die Bäume auf tierische Schädlinge oder Krankheiten überprüft werden.
  • Eventuell muss die Mulchdecke auf der Baumscheibe entfernt werden, da diese Mäuse und andere Kleintiere anlockt.
  • Der Beschnitt der Süßkirsche und der Walnuss steht im Herbst an. Tipp: Der Schnitt kann auf der Wiese zu Haufen aufgestapelt werden und bietet Igeln und Co. so ein Winterquartier.
  • Es ist so weit: Die Ernte von Äpfeln, Birnen und Walnüssen kann erfolgen.
  • Zur weiteren Unterstützung der Wildtiere können zusätzliche Nistkästen angebracht werden bzw. vorhandene Nistkästen sollten gereinigt werden.

Wie werden Bäume richtig beschnitten?

Besonders ratsam ist es, sich in einer Baumschule zusätzlich für einen Baumschnittkurs anzumelden, um den richtigen Schnitt zur richtigen Zeit anzuwenden. Beim Baumschnitt wird in Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt und Erhaltungsschnitt unterschieden. Diese werden zu unterschiedlichen Entwicklungsphasen durchgeführt und verfolgen unterschiedliche Ziele: Der Pflanzschnitt findet sofort nach der Pflanzung des Obstbaumes statt. Er fördert das Anwachsen des Baumes und somit auch die Grundlage der weiteren, gesunden Entwicklung. In den ersten Lebensjahren eines Baumes wird oft ein Erziehungsschnitt pro Jahr angewendet, der dem Baum dabei hilft, eine starke und ausgeprägte Krone zu entwickeln. Hingegen wird bei älteren Bäumen alle drei bis fünf Jahre ein Verjüngungsschnitt durchgeführt. So werden die Bäume robust und leben besonders lang.

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