Neues zum Schlafverhalten der Honigbienen
Honigbienen schlafen: Das wissen wir seit der epochalen Entdeckung durch Prof. Walter Kaiser aus dem Jahre 1983. Seitdem ist die Forschung zum Insekten-Schlaf regelrecht explodiert.
Honigbienen schlafen: Das wissen wir seit der epochalen Entdeckung durch Prof. Walter Kaiser aus dem Jahre 1983. Seitdem ist die Forschung zum Insekten-Schlaf regelrecht explodiert.
Zur Frage wie, wann und wo Jungbienen und Altbienen” in einem Bienenstock schlafen, hat auch das HOBOS-Projekt (HOneyBeeOnlineStudies) u.a. an dem HOBOS-Volk der Schwartauer Werke neue Erkenntnisse gesammelt.
Der neuartige Forschungsansatz des interaktiven Projekts “Smart HOBOS hebt die Erforschung des Schlafes bei Honigbienen auf eine neue Stufe. Durch den Einsatz von Infrarot-Kameras und von Thermovision, ist es mit Smart HOBOS erstmals möglich, Bienenschlaf als Gruppenphänomen des Superorganismus an einer Bienenkolonie zu studieren. Die Beobachtung erfolgt am PC-Bildschirm, das Bienenvolk bleibt damit vom Forscher komplett ungestört. Das ist eine essentielle Voraussetzung für neue Entdeckungen, da zu befürchten ist, dass Anwesenheit und Eingriffe durch einen Beobachter unbeabsichtigte Störungen mit sich bringen. Dabei zeigen sich spannende Details, wenn man die Beobachtungen im Vergleich von Tag und Nacht anstellt.
Man erkennt, dass die Kolonie nachts von einem Mantel aus kühlen Bienen (dunkelrot bis schwarz in der Thermovision) umgeben ist . Zudem sind die Umrisse der Kolonie nach unten verlängert. In der Nacht wird ein Mantel um den Kern der Kolonie, der sogenannte “Schlafsack” (Abb. 2), aus einem Netzwerk von Bienen gebildet, die sich mit den Beinen aneinander verhaken (siehe Abb.3). Sie senken ihre Körpertemperatur auf Umgebungstemperatur ab und verharren stundenlang in dieser Position.
Zusätzliche Informationen zum Schlafverhalten von Bienen gibt es hier.
*Smart HOBOS, eingerichtet und betrieben in Münchsmünster in Zusammenarbeit der Universität Würzburg und der AUDI Stiftung für Umwelt, besteht aus einem frei gebauten Bienennest und einem 360 Grad schwenkbaren Roboterarm, der mit Infrarot- und Wärmebildkameras sowie zahlreichen weiteren Messsonden ausgestattet ist. Damit bietet er einen völlig neuartigen Blick auf die Welt der Bienen und liefert den Wissenschaftlern wertvolle Erkenntnisse, die mit bisherigen Versuchsaufbauten noch nicht möglich waren.
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