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Hummelarten in Deutschland

Hummeln sind ein gern gesehener Gast im eigenen Garten. Sie sind noch friedlicher als Honigbienen und gelten als besonders sympathisch. Ebenso wie andere Bienen sind Hummeln für das Bestäuben der Blüten- und Nutzpflanzen wichtig. Aber wussten Sie, dass es rund 31 verschiedene Hummelarten in Deutschland gibt?

Die Welt der Hummeln

Hummeln gehören zur Gattung der Bienen und gelten im Vergleich zu den bekannten Honig- und Wildbienen als besonders friedfertig gegenüber neugierigen Menschen. Weltweit sind etwa 250 Hummelarten bekannt, wovon schätzungsweise 53 Arten in Europa leben. In Deutschland sind rund 31 verschiedene Hummelarten heimisch.

Hummeln fallen mit ihrem dichten Pelz, den typischen Fellfarbmustern und dem etwas gedrungenen Körperbau auf. Meist sind sie auch größer als Wild- oder Honigbienen. Obwohl häufig angenommen wird, dass Hummeln beißen und nicht stechen, ist diese Annahme falsch. Ebenso wie Honig- und Wildbienen tragen die weiblichen Hummeln einen Wehrstachel, welchen sie aber selten zur Abwehr einsetzen.

Lebensweise und Bedeutung der Hummeln für die Pflanzenwelt

Je nach Hummelart besteht ein Hummelvolk aus etwa 50 bis 600 Tieren. Das Volk besteht aus einer Königin, den Arbeiterinnen und den Drohnen. Das Hummelvolk lebt lediglich ein Jahr, da nur die künftigen Königinnen im Boden überwintern. Der Rest des Volkes stirbt.

Ebenso wie andere Bienen sind Hummeln für die Bestäubung von Blüten- und Nutzpflanzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau ein wichtiger Bestandteil. Anders als die Honig- und Wildbienen sind Hummeln unempfindlicher gegenüber Kälte und bestäuben Blüten auch bei kühleren Temperaturen unter 10 °C. Wind, leichter Regen und kühlere Tage stören die Hummel bei ihrer Arbeit also nicht, während andere Bienen und Insekten nicht ausfliegen.

Hummeln sind allgemein sehr unterschätzte Bestäuber, obwohl sie mehr Pollen tragen und über einen längeren Rüssel als die Wild- und Honigbienen verfügen, um besser an Pollen heranzukommen. Einige Pflanzen wie Erbsen, Ackerbohnen oder Rotklee können sogar nur von den robusten und größeren Hummeln und nicht von anderen Bienenarten bestäubt werden.

Die häufigsten Hummelarten in Deutschland

Von den rund 31 heimischen Hummelarten in Deutschland kommen sechs Arten am häufigsten vor. Diese möchten wir gern vorstellen:

Erdhummel (Bombus terrestris/lucorum)
Die Erdhummel ist eine der größten und häufigsten Hummelarten, die besonders laut summt. Es gibt u. a. die helle und die dunkle Erdhummel. Die Arten der Erdhummeln wachen meist als erstes aus dem Winterschlaf auf.

Gartenhummel (Bombus hortorum)
Die Gartenhummel sieht der Erdhummel sehr ähnlich, ist jedoch meist etwas kleiner gebaut. Sie nistet oberirdisch in verlassenen Vogelnestern und Scheunen, aber auch unterirdisch in leeren Mäusenestern.

Ackerhummel (Bombus pascuorum)
Das Fell dieser sehr friedfertigen Art ist auffällig braun-bunt gefärbt. Die Ackerhummel ist sehr heimatgebunden und nistet immer wieder in derselben Umgebung.

Baumhummel (Bombus hypnorum)
Die Baumhummel ist auch eine der größeren der Hummelarten. Sie nistet meist oberirdisch und gerne in leeren Vogelnestern.

Steinhummel (Bombus lapidarius)
Das Fell der Steinhummel ist samtig schwarz und das Hinterteil rot-orange gefärbt. Diese Art nistet meist unter Steinen oder in leeren Mäusenestern.

Wiesenhummel (Bombus pratorum)
Die Wiesenhummel ist eine der kleinsten Hummelarten. Der Pelz der Wiesenhummel ist gelb-schwarz-orange gefärbt und etwas struppig. Meist nistet diese Art oberirdisch in verlassenen Vogelnestern, aber hin und wieder auch unterirdisch in alten Mäusenestern.

Ebenso gibt es noch weitere Hummeln die seltener vorkommen aber dennoch ab und zu durch die Gärten summen:

• Bunte Hummel (Bombus sylvarum)

• Veränderliche Hummel (Bombus humilis)

• Obsthummel (Bombus pomorum)

• Mooshummel (Bombus muscorum)

• Grashummel (Bombus ruderarius)

• Heidehummel (Bombus jonellus)

• Grauweiße Hummel (Bombus mucidus)

• Deichhummel (Bombus distinguendus)

• Distelhummel (Bombus soroeensis)

• Kuckuckshummel (Psithyrus)

Hilfe für Hummeln

Momentan stehen 16 Hummelarten auf der Roten Liste der in Deutschland bedrohten Arten. Das sind unter anderem die Samthummel (Bombus confusus), die Obsthummel (Bombus pomorum) und die Mooshummel (Bombus muscorum). Einige der ursprünglich in Deutschland beheimate Hummeln sind sogar bereits ausgestorben oder verschollen, wie beispielsweise die Alpenhummel (Bombus alpinus) und die Berghummel (Bombus mesomelas).

Hummeln hilft es ebenso wie Honig- und Wildbienen, wenn der Garten insektenfreundlich gestaltet ist und ein vielfältiges Nahrungsangebot bietet. Hummelkästen, Sträucher, Gehölze, Nutzpflanzen, wilde Blumen und Kräuter im eigenen Garten oder auf dem Balkon bieten auch vielen anderen Arten einen überlebenswichtigen Lebensraum. Wie ganz einfach ein Hummel-Nistkasten gebaut wird, erklären wir hier.

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