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Hektar Nektar

Hektar Nektar: Der weltweit erste Online-Marktplatz für Bieneninteressierte

Hektar Nektar ist eine Online-Plattform, die Bienenfreunde, Imker und Landwirte online vernetzt. Martin Poreda, einer der Gründer von Hektar Nektar, erzählt in einem Interview, wie er zum Bienenschutz kam, welche Rolle seine Tochter dabei spielte und wie die Digitalisierung der Imkerei hilft.

Zum Hintergrund von Hektar Nektar: Die Online-Plattform Hektar Nektar zielt darauf ab, Bieneninteressierte zu vernetzen. Hier übernehmen Privatpersonen Bienenpatenschaften oder helfen Imkern beim Honigschleudern. Auf dem digitalen Marktplatz treffen sich Imker und handeln mit Bienen, um so ihre Winterausfälle zu kompensieren. Auch Landwirte können Hektar Nektar nutzen, um bei Imkern eine direkte Bestäubungsleistung für ihren Obst- und Gemüseanbau anzufordern. Unternehmen werden zu aktiven Mitgliedern der Community, indem sie ihre Flächen als Bienen-Stellplätze zur Verfügung stellen. Die digitale Vernetzungsmöglichkeit rund um Bienen – und damit auch das Netzwerk – ist weltweit einzigartig. Was genau hinter Hektar Nektar steckt, erklärt dieser Artikel.

Herr Poreda, wie ist Ihr Fazit nach gut einem Jahr Hektar & Nektar?

Hektar Nektar ist für mich eine Raketen-Startrampe für verschiedene Bienenschutzprojekte. Bisher haben mein Bruder Mark und ich zwei Raketen gestartet: zum einen den Marktplatz auf Hektar Nektar, auf dem Bienen unkompliziert und sicher gehandelt werden, zum anderen das Projekt 2028. Dieses Projekt verbindet Jungimker mit Unternehmen, die ihnen eine finanzielle Unterstützung für den Start in die Imkerei bieten. Unser Ziel ist es, bis 2028 die Anzahl der Imker um zehn Prozent zu steigern.

Wie kam es dazu, dass Sie sich heute aktiv für den Schutz der Biene einsetzen?

Ehrlich gesagt haben die Grundschule meiner Tochter und der Kindergarten von Marks Tochter uns dazu inspiriert. Denn tatsächlich wird selbst in Grundschulen und Kindergärten schon über bienenrelevante Themen informiert. So stießen wir durch unser Umfeld immer wieder auf das Thema Bienenschutz. Als dann ein Imker mit der Frage an uns herangetreten ist, wie er seinen Webauftritt optimieren könne, haben wir erkannt, dass die Digitalisierung der Imkerei und somit den Bienen helfen kann – und die Plattform Hektar Nektar gegründet.

Was waren die größten Schwierigkeiten, auf die Sie bei der Entwicklung von Hektar Nektar gestoßen sind?

Das war auf jeden Fall das Aufsetzen des Marktplatzes. Heute vor einem Jahr wussten wir beide noch nicht, wie wir das angehen sollen. Wir mussten eine Lösung dafür finden, wie wir lebende Bienen verschicken können. Jetzt haben wir ein Logistikunternehmen gefunden, das normalerweise Organtransporte übernimmt. Denn sowohl bei Bienen als auch bei Organen muss der Transport rasend schnell und sicher erfolgen. So schaffen wir es, dass die Bienen wohlbehalten in ihrer neuen Heimat ankommen. Mittlerweile läuft der Bienenmarktplatz wirklich super. Wir konnten bereits 400 Bienenvölker vermitteln und haben fast fünfzig aktive Verkäufer.

Wurde Hektar Nektar von Beginn an gut angenommen?

Tatsächlich ist es nicht immer leicht, gegenüber Imkern auf Akzeptanz zu stoßen. Viele sind zunächst misstrauisch: Wie soll ihnen eine Online-Plattform ihre Arbeit erleichtern? Hier wünschen wir uns für die Zukunft etwas mehr Offenheit, denn im direkten Gespräch können wir die Skepsis meist aus dem Weg räumen. Junge Imker und Imkerinnen sind erfahrungsgemäß offener und nutzen Hektar Nektar für ihre Imkerei genau so selbstverständlich wie Smoker und Schutzanzug. Das wir selbst keine Imker sind, ist immer eines der ersten Kritikpunkte von Imkern: „Ihr könnt euch damit doch gar nicht richtig auskennen“, heißt es dann. Daher sind wir als Gesellschafter in eine Erwerbsimkerei involviert, weil wir es beide spannend finden, wie die Imkerei funktioniert. Zudem bringen wir ein gutes Verständnis über die geschäftliche Seite der Imkerei mit – und genau hier haken wir mit Hektar Nektar ein.

Wie wächst die Community um Hektar Nektar derzeit?

Wir freuen uns über ein sehr gutes Wachstum. Bisher versammeln sich auf Hektar Nektar 3.800 Bienenfreunde. Das ist schon ganz ordentlich, da wir nur auf Werbung durch Weitererzählen setzen und die Plattform nicht aktiv bewerben. Derzeit setzt sich die Community vor allem aus privaten Haushalten und Imkern und Imkerinnen zusammen. Bis Ende 2019 wollen wir 20.000 Bienenfreunde auf Hektar Nektar versammeln.

Sie wollen mit Hektar Nektar aber auch Unternehmen und Landwirte ansprechen?

Ja, wir wollen über Hektar Nektar allen Bieneninteressierten die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen. Landwirte und Unternehmen fragen bei uns gleichermaßen an. Besonders schön ist es, wenn wir Imker mit Landwirten vernetzen. Landwirte suchen Imker, deren Bienen ihre Pflanzen bestäuben. Also bezahlen sie Imker und Imkerinnen gerne dafür, dass diese ihre Bienenkörbe auf ihren Flächen aufstellen. Davon profitieren Imker, Landwirte und nicht zuletzt die Bienen. Genau diese Zusammenarbeit für den Bienenschutz wollen wir weiterhin fördern!

Lieber Herr Poreda, vielen Dank für Ihre Zeit und das spannende Gespräch. Wir wünschen Ihnen und Hektar Nektar weiterhin viel Erfolg sowie viele Bienenfreunde, die sich über die Plattform vernetzen!

Martin Poreda gründete bereits 2007 gemeinsam mit seinem Bruder Mark Poreda die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu. Seit 2017 setzen sie sich mit Hektar & Nektar für den Schutz der Bienen ein.

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