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Vielfalt auf dem Frühstückstisch

Der Einfluss von Bienen auf unsere tägliche Ernährung

Bienen und andere Insekten übernehmen durch die Bestäubung von Pflanzen eine grundlegende Aufgabe für die Ernährung des Menschen. Rund ein Drittel der Nahrungsmittel, die wir Menschen zu uns nehmen, wachsen nur, weil sie von Bienen und anderen Insekten bestäubt werden. Honigbienen tragen Schätzungen zufolge 80 Prozent dieser Bestäubung bei.

Entscheidende Dienstleistung für unser Ökosystem

Honigbienen sind die wichtigsten Bestäuber in den meisten Regionen der Erde, in denen es Blütenpflanzen gibt. Sie sind zwar keineswegs die einzigen Insekten, denn Fliegen, Schmetterlinge, Käfer und andere Hautflügler aus der Verwandtschaft der Honigbienen, wie nicht-staatenbildende Bienen, Wespen, Hummeln und sogar Ameisen können das Bestäubungsgeschäft erledigen. Aber kein anderer Bestäuber ist so wirkungsvoll wie die Honigbiene. Weltweit werden etwa 80 Prozent aller Blütenpflanzen von Insekten bestäubt. Von diesen wiederum etwa 85 Prozent von Honigbienen. Bei Obstbäumen sind es sogar 90 Prozent der Blüten, die von Honigbienen besucht werden. Die Liste der Blütenpflanzen, die von Honigbienen bestäubt werden, umfasst somit etwa 170.000 Arten. Die Anzahl der Blütenpflanzen-Spezies, die auf die Honigbienen angewiesen sind und denen es ohne Honigbienenbesuche erkennbar schlecht ginge, wird auf etwa 40.000 Arten geschätzt. Und dieses Blütenmeer wird in Europa und Afrika von nur einer einzigen Honigbienenart, der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) bestäubt, die für die meisten Blütenpflanzen unverzichtbar ist. Bienen leisten somit eine entscheidende Dienstleistung für unser Ökosytem.

Bestäubungsarbeit wichtig für viele Früchte- und Gemüse-Sorten

Ohne ihre Bestäubungsarbeit müsste der Mensch auf etwa ein Drittel der Nutzpflanzen in seiner Ernährung verzichten. Das ist wahrlich ein Schreckensszenario, denn gerade Obst und Gemüse sorgen mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen für eine ausgewogene Ernährung. Zum Beispiel Äpfel, Nüsse, Avocados, Sojabohnen, Spargel, Broccoli, Sellerie, Kürbisse und Gurken dürften ohne Bienen rar werden. Genauso wie Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Kiwis, Kirschen, Blau- und Erdbeeren und verschiedene Melonensorten, die ebenfalls auf die Befruchtung der fliegenden Arbeiter angewiesen sind. Damit hört es jedoch nicht auf, denn diese Pflanzen sind selbst nur ein Teil der großen Nahrungskette: Ihre Früchte dienen auch Vögeln und Kleinsäugern als Nahrung, die wiederum von anderen größeren Tieren gefressen werden – und diese dienen dem Menschen zum Teil als Fleisch- und Milchquelle.

Frühstückstisch ohne Bienen

Um den Einfluss auf die täglich Ernährung deutlich zu machen, lohnt sich ein Blick auf das Frühstück: Unter der Annahme, dass ein Mensch täglich ein Brötchen mit 20 Gramm Erdbeer-Konfitüre auf jeder Brötchenhälfte frühstückt, kommt man in einem Monat auf 1.200 Gramm und damit ca. 3,5 Gläser Konfitüre. Ohne die Biene, gäbe es 60 Prozent weniger Erdbeeren – somit hätte man anstatt der 1.200 Gramm nur noch 480 Gramm Konfitüre zur Verfügung bzw. 1,4 Gläser. Das Frühstück würde dann nur noch für 24 Brötchenhälften und 12 Tage Frühstück reichen.

Der Gesundheitszustand der Bienen verrät also eine Menge über den Zustand unserer Umwelt, Landwirtschaft und eben auch unserer Nahrungsmittelversorgung. Am deutlichsten wird das wohl an der Situation in China: Dort müssen Obstbäume zum Teil per Hand bestäubt werden. Dabei balancieren Arbeiter durch Baumkronen und sorgen mit einem Pinsel für die Bestäubung.

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