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Bienenzucht am Meer – Titel

Bienenzucht am Meer – Flitterwochen für Honigbienen

Eigentlich gibt es kein natürliches Bienenvorkommen auf den Nord- oder Ostfriesischen Inseln. Die meisten liegen für Bienen in zu weiter Entfernung, als dass sie den Weg über das Meer auf sich nehmen könnten. Das haben sich Imker für die heutige Honigbienenzucht zu Nutzen gemacht. Aber warum eignen sich gerade Inseln besonders gut für die Bienenzucht?

In das typische Tosen der Wellen auf den Nordsee-Inseln Norderney, Wangerooge oder Sylt mischt sich das leise Summen einer Biene. Dabei gibt es doch naturgemäß gar keine Bienen auf unseren heimischen Inseln – oder doch? Tatsächlich ist das Bienenvorkommen auf diesen Inseln menschengemacht. Denn nur auf einer Insel, die weit genug vom Festland entfernt und damit für die Bienen normalerweise unerreichbar ist, wird sichergestellt, dass das Erbgut der gewünschten Honigbienenrasse nicht durch den Einfluss von anderen Bienenarten gestört wird. Doch warum überhaupt reinrassig?

Die gezielte Honigbienenzucht

Eine von anderen Bienenrassen abgeschlossene Zucht dient dazu, die positiven Eigenschaften einzelner Bienenrassen zu fördern und zu erhalten. Über die Jahre stellten Imker fest, dass durch reinrassige Züchtungen die Widerstandskraft der Bienen besser bestehen bleibt. Sie sind also weniger anfällig für Krankheiten und gegenüber Parasiten. Das ist eine wichtige Fähigkeit für Honigbienen, die den oben genannten Gefahren vermehrt ausgesetzt sind. Ohne die gezielte Züchtung gäbe es einige Honigbienenrassen heute nicht mehr. Darüber hinaus achten Honigbienenzüchter darauf, dass wünschenswerte Eigenschaften der Honigbiene für die Imkerei, wie z. B. eine angemessene Honigleistung, Winterfestigkeit oder ein niedriges Aggressionspotenzial vererbt werden. Jede Insel steht für eine bestimmte Rasse. So ist sichergestellt, dass sich die Honigbienenrassen nicht vermischen. Die wichtigsten Bienenrassen in Europa sind die Carnica, die Buckfast, die Melifera sowie die Ligustica und die Causasica. Die Carnica- und die Buckfast-Biene erfreuen sich unter Imkern einer besonderen Beliebtheit, da sie durch ihr eher ruhiges Wesen die geringste Stechlust aufweisen. Carnica-Bienen werden beispielsweise auf Borkum gezüchtet.

Reif für die Insel

Wenn ein Imker also davon spricht, dass seine Bienen „reif für die Insel“ sind, meint er damit nicht einen Erholungsurlaub für angestrengte Arbeiterbienen. Es geht vielmehr darum, junge Bienenköniginnen begatten zu lassen. Diese treten dann den „Hochzeitsflug“ auf eine Insel an. Für die Bienenzucht befinden sich sogenannte „Belegstellen“ auf den Inseln, wo Drohnenvölker gehalten werden, die sich zur Bienenzucht eignen. Bei guten Wetterbedingungen sind die Königinnen nach zwei Wochen begattet und werden von ihren Imkern wieder abgeholt. Jedes Jahr schicken Züchter aus ganz Deutschland rund 12.000 Bienenköniginnen auf die Reise zu den unterschiedlichen Inselbelegstellen, um sie hier befruchten zu lassen und das „gute“ Erbgut für die weitere Zucht zu nutzen.

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